Der Posteingang

Wenn ich Kollegen am Arbeitsplatz besuche und deren Posteingang sehe, habe ich meistens ganz viele Fragezeichen im Kopf. Ich sehe die unzähligen Mails im Posteingang. Manche sind ungelesen (Dickschrift), andere sind gelesen (Dünnschrift), manche sind zur Nachverfolgung markiert, wieder andere werden farbig angezeigt. Mir kommt es vor wie eine unendliche Liste, wo man gar nicht mehr richtig weiß, wo oben und unten ist.

Ich selbst arbeite nach der Zero Inbox Methode. Schon immer. Ich sortiere Mails zur Kenntnisnahme sofort weg, lösche unwichtiges, antworte zeitnah und übernehme Aktivitäten in meine ToDo-Liste. Die längste Zeit wusste ich eigentlich nicht, dass Zero Inbox eine konzeptionelle Methode ist. Aber alles andere würde mich überfordern und wahnsinnig machen.

Letzte Woche habe ich mich schon im Büro für Weihnachten verabschiedet. Den letzten Arbeitstag hatte ich mir im Kalender freigehalten. Damit ich noch Zeit habe, mich bei meinen Projektteams, die mich über das Jahr begleitet haben, zu bedanken. Ich schreibe. Ich lege richtig viel Gefühl und Persönlichkeit rein, weil ich die Menschen erreichen möchte, und man mit „Thank you for the successful golive“ nicht durch die Oberfläche kommt. Ich brauche Mut zum Versenden.

Schon nach wenigen Momenten kommen die ersten Antworten zurück. Und es liegt das gleiche Gefühl darin. Ich kämpfe ein wenig mit den Tränen, mache den Rechner aus und lasse die Mails im Posteingang stehen.

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